Donnerstag, 5. Januar 2017

Brennnessel Superfood und natürlicher Dünger


Allgemeines
Brennesseln Foto: Bits and Splits ©  - Fotolia.com

Viele Menschen haben von der Brennessel ein schlechtes Bild. Schon in der Kindheit wird dieses negative Bild geprägt. Wie häufig lief man weinend nach Hause, weil man mal wieder in die Brennesseln gefallen ist.
Doch die Brennessel ist keineswegs ein Unkraut. Die Brennessel ist ein vollwertiges sehr gesundes Nahrungsmittel und außerdem eine Wunderwaffe als Pflanzenschutzmittel.

Natürlicher Dünger
Immer mehr Familien legen sich einen Gemüsegarten an. Zwar sind Obst und Gemüse überall erhältlich, doch es bleibt fraglich, ob "Bio" wirklich Bio ist. Niemand weiß, mit welchen Pflanzenschutzmitteln die Früchte in Berührung gekommen sind. Daher gibt es schon seit einigen Jahren den Trend zum selber Anbauen. Doch wie dünge ich meine Gemüsepflanzen? Was mache ich, wenn sie von Schädlingen befallen werden? Greife ich dann auch zu aggressiven Pflanzenschutzmitteln?
Die Lösung heißt: Brennesseljauche!
Früher war dieses natürliche Düngemittel auf dem Land sehr bekannt. Doch mit den Jahren geriet es immer mehr in Vergessenheit. Heute entdeckt man alte Hausmittel wieder. Brennesseljauche ist ein gegorener Sud aus Brennesseln. Mit diesem Sud könnt Ihr einfach Eure Gemüsepflanzen gießen.
Die Brennesseljauche schützt die Plfanze vor Schädlingen und stärkt nebenbei auch das Immunsystem der Pflanzen, sodass diese nicht so anfällig auf Krankheiten reagieren.

So wird Brennesseljauche hergestellt:


1 kg Brennesselblätter
10 Liter Wasser
Großes Gefäß

Die Brennesselblätter  in dem Wasser aufweichen.
Nun lasst Ihr das Ganze einige Tage stehen zum Gären. Jeden zweiten Tag rührt Ihr einmal um. Bei einer Außentemperatur von 20°C sollte der Sud ca. 10 Tage stehen. Ist die Außentemperatur höher, könnt Ihr den Sud schon nach 7 oder 8 Tagen verwenden. Zum Schluss wird der Brennesselsud gefiltert und dann könnt Ihr Eure Pflanzen damit gießen.

Superfood

Die Brennessel wird immer häufiger in der Küche verwendet. Besonders in der veganer Ernährung erfreut sie sich wachsender Beliebtheit. Die Brennessel  ist reich an Vitaminen und Spurenelementen. Brennesseln enthalten 7 x so viel Vitamin C wie Orangen. Brennesseln sind reich an Phosphor, Calzium und Magnesium. Außerdem sind Brennesseln reich an Aminosäuren und somit eine außerordentlich gute pflanzliche Eiweißquelle. Brennesseln enthalten in der Trockenmasse 40% mehr Eiweiß als Soja!
In der Küche lassen sich Brennesseln sehr gut verwenden. So kann man Sie als Suppe essen oder auch in Kombination mit Spinat als Beilage zu Kartoffeln. Der altbekannte Brennesseltee sollte jedem bekannt sein. Besonders beliebt sind außerdem Grüne Smoothies mit Brennessel. Durch die Zerkleinerung der Brennesselblätter werden die Nesseln zerstört und so verliert die Brennessel ihre brennende und juckreizauslösende Eigenschaft.
Die Brennessel eignet sich sehr gut für Entschlackungs- und Entgiftungskuren, da sie ein sehr basisches Lebensmittel ist und entwässernd wirkt.

Rezept Brennnessel-Smoothie
Brennesseln Foto: Hetizia ©  - Fotolia.com

  • Junge Brennesselblätter (ca. eine Hand voll)
  • ½ Banane
  • ½ Orange
  • 3-4 Datteln
  • Wasser

Die Brennesselblätter unter fließendem Wasser kurz abspülen. Jetzt gebt Ihr die Blätter in den Smoothie-Maker. Anschließend gebt Ihr die gewünschten Früchte hinzu. Zum Schluss füllt Ihr das Ganze mit etwas Wasser auf. Jetzt nur noch mixen und schon ist der Grüne Smoothie mit Brennesseln trinkfertig.

Rezept Brennnesselsuppe

Diese Suppe ist sehr basisch und eignet sich außerordentlich gut für eine Entgiftungskur.

Zutaten(für 4 Personen):
Brennessel Suppe Foto: Hetizia ©  - Fotolia.com

  • 600 g Kartoffeln
  • 100 g Brennesselblätter 
  • Butter
  • evtl. Sahne
  • Salz
  • Pfeffer
  • Ingwer (getrocknet)

Die Kartoffeln schälen und in einer Gemüsebrühe kochen
Die Brennesselblätter in Butter andünsten
Die Kartoffeln in der Gemüsebrühe stampfen und anschließend die Brennesselblätter dazu geben. Das Ganze pürieren und mit Pfeffer, Salz und Ingwer abschmecken. Ihr könnt gerne noch etwas Sahne dazu geben.

Weitere Brennessel-Rezepte findet Ihr hier:

Donnerstag, 8. September 2016

Chia Samen Wirkung und Rezepte



Chia Samen – Wundersamen aus Mexiko


Chia Samen Foto: Printemps ©  - Fotolia.com
Immer häufiger sieht man sie in den Supermarktregalen – Chia Samen oder auch kurz Chia genannt. Die Chia Samen stammen von dem Mexikanischen Salbei Chia. Die Wundersamen sind reich an Ballaststoffen, Mineralstoffen, Vitamen und enthalten einen großen Anteil der gesunden Omega-3-Fettsäure.  Besonders in der veganen Ernährung spielen Chia Samen eine große Rolle, da sich Chia sehr gut als Eiersatz eignet. Die Chia Samen sind fast geschmacksneutral und lassen sich daher vielseitig in der Küche verwenden. Man kann Chia entweder trocken oder auch eingeweicht essen. Da die Chia Samen in Flüssigkeit quellen,  lassen sie sich als pflanzliches Geliermittel für Marmeladen einsetzen. In Mittelamerika sind Chia Samen schon lange besonders unter Leistungssportlern beliebt. Sie sind leicht zu transportieren und fast unbegrenzt haltbar. Chia spendet schnell Energie und hat zudem eine lange sättigende Wirkung. Da sie viel Wasser binden, können die Wundersamen unter Extrembedingungen einer Dehydration vorbeugen. Weil die Samen kein Gluten enthalten, werden sie auch bei einer Glutenunverträglichkeit erfolgreich eingesetzt.

Wirkung von Chia Samen

 

Chia Samen sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen, Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren. Außerdem ist Chia durch lebenswichtige Aminosäuren ein bedeutender Eiweißlieferant. Chia Samen sollen eine blutverdünnende Wirkung haben, welche das Schlaganfallrisiko deutlich senken kann. Chia Samen können außerdem den Blutzuckerspiegel regulieren und sollten daher auch in der Ernährung von Diabetikern nicht fehlen. Durch die quellende Wirkung der Chia Samen füllen diese den Darm gut aus und fördern eine gesunde Verdauung. Durch die vielen Ballaststoffe in Chia, bildet der Körper vermehrt Gallensäure. Um diese nachzubilden wird körpereigenes Cholesterin verarbeitet. Auf diese Weise können Chia  Samen den Cholesterinspiegel senken. Personen, die unter Sodbrennen leiden können ebenso von Chia profitieren. Betroffene Personen sollten nach dem Essen einfach einen Teelöffel voll Chia Samen zu sich nehmen und anschließend ein Glas Wasser trinken. Überschüssige Magensäure wird so von den Wundersamen gebunden.

Chia Samen Wirkung:

 

Pudding aus Chia Samen
Chia Pudding Foto: tashka2000 ©  - Fotolia.com
  • Cholesterin senkend
  • sättigend
  • blutverdünnend
  • reguliert Blutzuckerspiegel
  • fördert Verdauung
  • gegen Sodbrennen
  • bei Glutenunverträglichkeit
  • gegen Athrose
  • fördert Wundheilung

 

Abnehmen mit Chia Samen

 

Da Chia Samen sehr viel Wasser binden, quellen sie im Magen stark auf. Sie sättigen lange und sind daher auch beim Abnehmen eine große Hilfe. Ebenso kommt es bei einer Ernährung mit Chia seltener zu Heißhungerattacken, da die Samen den Blutzuckerspiegel natürlich regulieren. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass man bei einer Ernährung mit Chiasamen ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Darüber hinaus wird empfohlen, nicht mehr als 15 g Chia Samen täglich zu verzehren, um Verstopfungen vorzubeugen.

Chia Samen Rezepte 

 

Da Chia Samen geschmacksneutral sind, lassen sie sich jedem Rezept problemlos beimischen. Besonders beliebt sind die Chia Samen im Müsli oder auch im selbstgebackenen Brot. Auch Smoothies lassen sich mit Chia verfeinern. Für die Herstellung von Smoothies mit Chia wird häufig zur eingeweichten Form gegriffen. Das sogenannte Chia Gel oder Chia Pudding lässt sich ganz einfach herstellen.

Chia Pudding

 

Chia Samen werden herfür im Verhältnis 1:6 mit Wasser gemischt. Das Ganze wird dann für ein paar Stunden (oder auch über Nacht) in den Kühlschrank gestellt. Die Chia Samen quellen, indem sie die Flüssigkeit aufsaugen. Die gelartigen Chia Samen können nun mit Fruchtsaft, Molke oder Sojamilch vermischt werden und eignen sich super als Frühstück für einen gesunden Start in den Tag. Die gelierten Chia Samen können auch püriert werden. Dann sind sie weniger "glibberig". Die Samen lassen sich auch mit warmer Milch vermischen. So benötigen sie nur 15 Minuten zum Quellen. 

 

Smoothie Chia Samen Foto: mizina ©  - Fotolia.com

Green Smoothie mit Chia Samen:

  • 1 Glas Orangensaft (200 ml)
  • 1/6 Glas Chia Samen
  • 1 Handvoll Spinat
  • 1 reife Mango
  • evtl. Agavendicksaft zum Süßen

Die Chia Samen im Orangensaft quellen lassen (evtl. am Vorabend in den Kühlschrank stellen). Anschließend die gelierten Chia Samen zusammen mit den anderen Zutaten mixen. Nach Bedarf mit Agavendicksaft süßen und genießen. Solltet Ihr täglich Smoothies zubereiten, empfehle ich, Euch einen Smoothie Maker zuzulegen. Die Geräte sind wirklich praktisch, schnell zu reinigen und mittlerweile schon für wenig Geld zu haben.

Chia Marmelade

 

Durch die beschriebene Quelleigenschaft des Chias können die Samen Gelierzucker in Marmeladen ersetzen. Der große Vorteil besteht dann darin, dass die hergestellte Chia Marmelade keinen zusätzlichen Zucker enthalten muss. So lassen sich Konfitüren nur mit dem in Früchten enthaltenen Zucker zubereiten. Außerdem enthält Chia Marmelade keine tierische Gelatine und ist somit vegan.



Mittwoch, 7. September 2016

Hagebuttenmarmelade Rezept

"Ein Männlein steht im Walde ..."


Hiften, Hetscherl, Hiffen, Hetschepetsche, Mehlbeere – kaum eine andere Frucht hat so viele verschiedene Namen wie die heimische Hagebutte. Als Hagebutten werden die Früchte verschiedener Rosenarten bezeichnet. Wie der Name verrät („Hag“ bezeichnet ein von Hecken umgebenes Gebiet) wachsen Hagebutten in der Nähe von Hecken oder an Hauswänden.  Im Inneren der Hagebutte befinden sich viele kleine Nüsse, welche von vielen kleinen Härchen umgeben sind. Wenn diese Härchen mit unserer Haut in Kontakt kommen, lösen sie einen Juckreiz aus. Vielleicht habt Ihr auch als Kinder Hagebutten gesammelt, um „Juckpulver“ zu gewinnen. Damit ließ sich so mancher „Feind“ in die Flucht schlagen. :-)

Auch in Volksliedern wird die Hagebutte gerne besungen.
Denkt nur einmal an das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“.


Im Spätherbst sind die Hagebutten reif. Sie bleiben aber häufig bis in den Winter am Strauch hängen und sind sogar noch im Frühling genießbar. Je später man die Hagebutten erntet, desto süßer werden sie.

Heilwirkung der Hagebutte 

Die Hagebutte ist ein sehr guter Vitamin C Lieferant. Einige Hagebuttensorten erreichen dabei sogar einen Höchstwert von ca. 5000 mg Vitamin C auf 100 g Fruchtfleisch. Doch neben dem Vitamin C stecken noch viele andere gesundheitsfördernde Stoffe in der Hagebutte. Sie enthält wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Zink, Eisen, Phosphor, Kupfer, Magnesium und Kalzium. Außerdem ist die Hagebutte reich an anderen Vitaminen wie dem Provitamin A, dem Vitamin E und den Vitaminen B1 und B2. Hagebutten enthalten Gerbstoffe, Kieselsäure, Pektine und ätherische Öle. Die Hagebuttenkernen enthalten zudem wichtige mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Linolsäure und Alpha-Linolensäure). Hagebutten wirken entwässernd auf den Körper. Daher ist besonders der Hagebuttentee bei Entschlackungskuren sehr beliebt. Die Hagebutte enthält wichtige Stoffe, welche gegen freie Radikale wirken und daher kann die Hagebutte sogar im Kampf gegen Tumorzellen sehr hilfreich sein.

Hagebutte Foto: © Andrea Wilhelm - Fotolia.com

Wirkung der Hagebutte auf den Körper: 

  • entwässernd
  • fördert Stuhlgang
  • stärkt das Immunsystem
  • wirkt belebend (gut gegen Frühjahrsmüdigkeit)
  • festigt Bindegewebe
  • lindert Beschwerden von Gicht und Rheuma
  • lindert Athrosebeschwerden
  • tumorhemmend (fängt freie Radikale)

Verwendung der Hagebutte

Die Hagebutte kann in der Küche vielfältig eingesetzt werden. In Schweden genießt man die Früchte häufig als süße Suppe. Die Fränkischen Krapfen werden traditionell mit Hagebuttenmarmelade gefüllt. Selbst Likör kann man aus den spätherbstlichen Früchten herstellen. Wildgerichte können durch Hagebutten verfeinert werden.

Hagebuttentee

Die vermutlich bekannteste Form Hagebutten zu verwenden stellt wohl der Hagebuttentee dar. Hagebuttentee wirkt entschlackend und fiebersenkend und wird daher häufig bei Erkältungskrankheiten verabreicht. Der Hagebuttentee kann auch als Mundspülung verwendet werden, um Zahnfleischbluten vorzubeugen. Für den Tee gießt man getrocknete Hagebuttenschalen mit heißem Wasser auf und lässt das Ganze 5 bis 8 Minuten ziehen.

Hagebuttenöl

Für die äußere Anwendung ist die Hagebutte auch sehr gut geeignet. So kann man sie zu Hagebuttenöl verarbeiten und dieses anschließend auf die Haut auftragen. Das Hagebuttenöl wird aus den Kernen der Hagebutte hergestellt. Bei der Behandlung von Schwangerschaftsstreifen soll das Hagebuttenöl wahre Wunder bewirken.  Ebenso soll es Pigmentflecken verblassen lassen.


Hagebuttenmarmelade

Hagebuttenmarmelade passt besonders gut zu Wildgerichten aber auch als süßer Aufstrich für das Frühstücksbrötchen eignet sie sich bestens.
Hagebuttenmarmelade Foto: © Kitty - Fotolia.com
Im Folgenden habe ich ein Hagebuttenmarmeladen Rezept für euch. Aus 930 g gepflückten Hagebutten wurden am Ende 580g Hagebuttenmark.

  • ca. 1 kg Hagebutten
  • 2 Liter Wasser
  • 400 ml Apfelsaft
  • 1 Zitrone
  • evtl. etwas Zimt
  • 500 g Gelierzucker 2:1
Als erstes die Hagebutten von Stielen und Blüten befreien (einfach mit einem scharfen Messer abschneiden). Dann die Hagebutten waschen und anschließend in einen Kochtopf geben.

2 Liter Wasser dazu gießen und dann ca. 1 Stunde kochen lassen.

Nach der Stunde Kochzeit das Ganze pürieren. Den entstandenen Mus nun durch die "Flotte Lotte" drehen. Das so entstandene Hagebuttenmark (ca. 580 g) nun wieder in einen Topf geben und mit 400 ml Apfelsaft verrühren.

Den Saft einer Zitrone und etwas Zimt dazugeben und den Gelierzucker einrühren. Das Ganze dann 5 Minuten kochen lassen und in vorgewärmte Gläser füllen.


Die Flotte Lotte macht sich hierfür super. Ohne ein Passiergerät wäre es wohl sehr umständlich die Hagebuttenmarmelade herzustellen, da die Hagebutten wirklich sehr viele kleine Nüsse enthalten.