Mittwoch, 7. September 2016

Hagebuttenmarmelade Rezept

"Ein Männlein steht im Walde ..."


Hiften, Hetscherl, Hiffen, Hetschepetsche, Mehlbeere – kaum eine andere Frucht hat so viele verschiedene Namen wie die heimische Hagebutte. Als Hagebutten werden die Früchte verschiedener Rosenarten bezeichnet. Wie der Name verrät („Hag“ bezeichnet ein von Hecken umgebenes Gebiet) wachsen Hagebutten in der Nähe von Hecken oder an Hauswänden.  Im Inneren der Hagebutte befinden sich viele kleine Nüsse, welche von vielen kleinen Härchen umgeben sind. Wenn diese Härchen mit unserer Haut in Kontakt kommen, lösen sie einen Juckreiz aus. Vielleicht habt Ihr auch als Kinder Hagebutten gesammelt, um „Juckpulver“ zu gewinnen. Damit ließ sich so mancher „Feind“ in die Flucht schlagen. :-)

Auch in Volksliedern wird die Hagebutte gerne besungen.
Denkt nur einmal an das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“.


Im Spätherbst sind die Hagebutten reif. Sie bleiben aber häufig bis in den Winter am Strauch hängen und sind sogar noch im Frühling genießbar. Je später man die Hagebutten erntet, desto süßer werden sie.

Heilwirkung der Hagebutte 

Die Hagebutte ist ein sehr guter Vitamin C Lieferant. Einige Hagebuttensorten erreichen dabei sogar einen Höchstwert von ca. 5000 mg Vitamin C auf 100 g Fruchtfleisch. Doch neben dem Vitamin C stecken noch viele andere gesundheitsfördernde Stoffe in der Hagebutte. Sie enthält wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Zink, Eisen, Phosphor, Kupfer, Magnesium und Kalzium. Außerdem ist die Hagebutte reich an anderen Vitaminen wie dem Provitamin A, dem Vitamin E und den Vitaminen B1 und B2. Hagebutten enthalten Gerbstoffe, Kieselsäure, Pektine und ätherische Öle. Die Hagebuttenkernen enthalten zudem wichtige mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Linolsäure und Alpha-Linolensäure). Hagebutten wirken entwässernd auf den Körper. Daher ist besonders der Hagebuttentee bei Entschlackungskuren sehr beliebt. Die Hagebutte enthält wichtige Stoffe, welche gegen freie Radikale wirken und daher kann die Hagebutte sogar im Kampf gegen Tumorzellen sehr hilfreich sein.

Hagebutte Foto: © Andrea Wilhelm - Fotolia.com

Wirkung der Hagebutte auf den Körper: 

  • entwässernd
  • fördert Stuhlgang
  • stärkt das Immunsystem
  • wirkt belebend (gut gegen Frühjahrsmüdigkeit)
  • festigt Bindegewebe
  • lindert Beschwerden von Gicht und Rheuma
  • lindert Athrosebeschwerden
  • tumorhemmend (fängt freie Radikale)

Verwendung der Hagebutte

Die Hagebutte kann in der Küche vielfältig eingesetzt werden. In Schweden genießt man die Früchte häufig als süße Suppe. Die Fränkischen Krapfen werden traditionell mit Hagebuttenmarmelade gefüllt. Selbst Likör kann man aus den spätherbstlichen Früchten herstellen. Wildgerichte können durch Hagebutten verfeinert werden.

Hagebuttentee

Die vermutlich bekannteste Form Hagebutten zu verwenden stellt wohl der Hagebuttentee dar. Hagebuttentee wirkt entschlackend und fiebersenkend und wird daher häufig bei Erkältungskrankheiten verabreicht. Der Hagebuttentee kann auch als Mundspülung verwendet werden, um Zahnfleischbluten vorzubeugen. Für den Tee gießt man getrocknete Hagebuttenschalen mit heißem Wasser auf und lässt das Ganze 5 bis 8 Minuten ziehen.

Hagebuttenöl

Für die äußere Anwendung ist die Hagebutte auch sehr gut geeignet. So kann man sie zu Hagebuttenöl verarbeiten und dieses anschließend auf die Haut auftragen. Das Hagebuttenöl wird aus den Kernen der Hagebutte hergestellt. Bei der Behandlung von Schwangerschaftsstreifen soll das Hagebuttenöl wahre Wunder bewirken.  Ebenso soll es Pigmentflecken verblassen lassen.


Hagebuttenmarmelade

Hagebuttenmarmelade passt besonders gut zu Wildgerichten aber auch als süßer Aufstrich für das Frühstücksbrötchen eignet sie sich bestens.
Hagebuttenmarmelade Foto: © Kitty - Fotolia.com
Im Folgenden habe ich ein Hagebuttenmarmeladen Rezept für euch. Aus 930 g gepflückten Hagebutten wurden am Ende 580g Hagebuttenmark.

  • ca. 1 kg Hagebutten
  • 2 Liter Wasser
  • 400 ml Apfelsaft
  • 1 Zitrone
  • evtl. etwas Zimt
  • 500 g Gelierzucker 2:1
Als erstes die Hagebutten von Stielen und Blüten befreien (einfach mit einem scharfen Messer abschneiden). Dann die Hagebutten waschen und anschließend in einen Kochtopf geben.

2 Liter Wasser dazu gießen und dann ca. 1 Stunde kochen lassen.

Nach der Stunde Kochzeit das Ganze pürieren. Den entstandenen Mus nun durch die "Flotte Lotte" drehen. Das so entstandene Hagebuttenmark (ca. 580 g) nun wieder in einen Topf geben und mit 400 ml Apfelsaft verrühren.

Den Saft einer Zitrone und etwas Zimt dazugeben und den Gelierzucker einrühren. Das Ganze dann 5 Minuten kochen lassen und in vorgewärmte Gläser füllen.


Die Flotte Lotte macht sich hierfür super. Ohne ein Passiergerät wäre es wohl sehr umständlich die Hagebuttenmarmelade herzustellen, da die Hagebutten wirklich sehr viele kleine Nüsse enthalten.

 

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